Bommel basteln

26.01.2016 12:00

Schneemann aus Bommeln HandarbeitBommel – Puschelige, kleine Knäule in allen Farben

Früher habe ich oft mit meiner Familie Bommel gebastelt. Meist zur Osterzeit, um kleine, gelbe Küken für die Osterdekoration herzustellen. Dann saßen wir alle da und haben gewickelt was das Zeug hält. Diese Art von Handarbeit hat unsere kleinen Hände nicht überfordert. Häkeln und Stricken haben wir gern Mama und Oma überlassen. Das war dann doch etwas kniffliger.

Wahnsinnig viel Wolle ist dabei draufgegangen und immer wieder musste man einen neuen Faden anknüpfen. Meine Bommel waren nie allzu groß, dafür reichte meine Geduld nicht aus.

Jetzt ist das letzte „Gewickel“ auch schon ein paar Jahre her und das hab ich zum Anlass genommen mich mal wieder an Bommeln zu versuchen. Diesmal sollte es ein Schneemann werden und da ich heute deutlich mehr Ausdauer habe als früher, dachte ich: Es ist soweit, ein richtig großer Bommel muss her.

Die ganze Sache fing auch gut an. Die Schablonen waren schnell aus einer Blockrückseite ausgeschnitten und die Wolle lag bereit. Ich hatte mir auch in den Kopf gesetzt die Knöpfe, die Nase und die Augen direkt in die Bommel mit farbiger Wolle einzuarbeiten. Mit dem Körper des Schneemanns wollte ich beginnen. So weit so gut – aber schon hatte ich den ersten Gedankenfehler: ich hatte die weiße Wolle um die Schablone gewickelt und den ersten Knopf vergessen: ich hätte die schwarze Wolle also ganz am Anfang an einer Stelle rumwickeln müssen, denn man schneidet die Wolle ja noch komplett durch. Also noch einmal von vorne. An der Stelle des Knopfes ließ ich ein längeres Stück Garn raushängen, damit ich den Punkt für die anderen beiden Knöpfe noch sehen konnte. Dann kam die erste endlos lange Schicht aus weißer Wolle. Mittlerweile dachte ich, vielleicht hätte es auch ein etwas kleinerer Schneemann getan. Dann noch eben die beiden anderen „Knöpfe“ platziert (diesmal musste ich das schwarze Garn doppelt so oft herumwickeln, denn es wird schließlich auseinander geschnitten und daraus entstehen zwei Knöpfe).  Nun noch eine letzte Schicht weiße Wolle, so lange bis gar nichts mehr geht. Fertig – erster Bommel ist geschafft. Hat auch wirklich deutlich länger gedauert als gedacht. Aber wenn man sich so an früher erinnert, kann es gar nicht lang genug dauern.

Dann war der Kopf an der Reihe. Zuerst habe ich die orange Wolle ein paar Mal für die Nase um die Schablone gewickelt. Danach wieder eine Schicht weißes Garn. Für die Augen habe ich etwas seitlich versetzt schwarze Wolle herumgewickelt. Da auch hier wieder durch den Schnitt zwei Augen entstehen muss der Kopf nur um 90° gedreht werden und voilà: Ein Schneemann. Zum Schluss habe ich den Schneemann noch zurechtgeschnitten. Normalerweise werden die Bommel richtig rund geschnitten, aber für den Schneemann fand ich die leicht ovale Form irgendwie passend.

Insgesamt hat es etwas gedauert bis ich das fertige Ergebnis bestaunen konnte. Immer wenn ich etwas Zeit hatte, habe ich ein bisschen weiter gearbeitet. Ich hatte, so wie früher, wirklich Spaß daran. Vor allem ist es ein toller Zeitvertreib für kleine Wartezeiten. Ob für eine Mütze oder als Schneemann – Bommel sind, mit etwas Phantasie, vielseitig einsetzbar.

Mittlerweile bin ich selbst die "Mama und Oma" und kann Stricken und Häkeln. Also kann ich die Aufgabe der Bommelbastelei jetzt weitergeben und stricke dann die passende Mütze dazu.

 

Viel Spaß beim Basteln

Hilke

Schlagworte: Bommel basteln, Wolle, Handarbeit, Erinnerungen
Kategorien: Kindheitserinnerungen