Ein Blumenstrauß zum Muttertag

10.05.2019 08:35

Ein Blumenstauß zum Muttertag

Ich weiß es noch genau, als wäre es gestern geschehen.
Meine Schwester und ich wollten unsere Eltern zum Frühstück überraschen.
 
Was erfreut die Eltern an meisten zum Muttertag und wie könnten sie überrascht werden? Wir wussten als Kinder, dass unsere Eltern am Wochenende gerne ausschlafen wollten. Also hatten wir oft das Frühstück vorbereitet. Da durfte auch ein selbstgebundener Blumenstrauß nicht fehlen. Oft machte sich meine Schwester auf den Weg zur Blumenwiese, nicht weit von unserem Elternhaus entfernt. Ich musste zu Hause Schmiere stehen. Damit Mama und Papa nichts mitbekommen, blieb ich in der Küche und deckte schon den Tisch.
 
Im Gemüsegarten unserer Eltern schnappte sich Claudia oftmals etwas Petersilie, die sich sehr gut für die Tellerrand-Doko eignet. Auf der Wiese dann pflückte sie den Überraschungsstrauß. Schön bunt sollte er auf jeden Fall sein. Hier eine Butterblume, dort eine rote Klatschmohn-Blüte. An einer anderer Stelle etwas Löwenzahn und wenn es irgendwie klappte, von jeder Blume fünf oder sieben Exemplare, denn ungerade Zahlenmengen wirken immer etwas schöner. Gut machte sich auch immer Schafgarbe im Blumenstrauß. Zuguterletzt etwas Löwenzahn als unteren Abschluss, fertig. Manchmal pflückte sie den Blumenstrauß auch im hausnahen Staudengarten mit Nelkenwurz, Spierstrauch, Katzenminze und Tulpen.
 
Kaum war sie Zuhause kam die Erleichterung, dass Mama und Papa noch nichts bemerkt hatten und die Schlafzimmertür noch immer geschlossen war. Auf mich war Verlass, denn der Tisch war meistens schon gedeckt - das volle Programm mit heller und gebügelter Tischdecke, die wir aus der guten Stube im Sideboard nahmen. Vor den Tellern unserer Eltern krönten Gewürze den Tisch. In der Mitte hatten wir uns eine schöne Glasvase ausgesucht, die halb mit kaltem Wasser gefüllt war.  Der prachtvolle Wildblumenstrauß war immer das Highlight des Tisches. Die Brötchen waren aufgebacken, der Tee war durchgezogen, die Frühstückseier standen warm in den Eierbechern und für die Konfitüre gab es Extraschalen.
 
Meine Eltern hatten glücklicherweise ausgeschlafen, kamen zum Tisch und trauten Ihren Augen nicht. Sie nahmen meine Schwester und mich in die Arme und wir bekamen ein großes Lob.
 
Viel Spaß beim Überraschen Eurer Eltern wünschen
Paul und Claudia

 

 

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Kategorien: Kindheitserinnerungen