Osterfest mit Osternest

01.04.2018 06:31

Osternest aus Moos

Der Frühling ist wieder da, und die letzten kalten Tage liegen hinter uns. Die Vögel zwitschern und überall sprießen die Knospen und das Grün – dann ist Osterzeit. Ich habe tolle Erinnerungen an Ostern, wobei meine Mama immer etwas davor geschaudert hat. Denn Eier anmalen mit Kleinkindern kann in eine wahre Sauerei ausufern. Ich hatte dabei immer einen Heidenspaß. Doch was mir am meisten gefiel, war der Tag des Osternest-Baus. Wir haben immer welche aus Moos gebaut. Sie waren draußen im Garten und das musste ja auch so sein, denn der Osterhase musste auch irgendwie daran kommen – ganz klar.

Meist sind wir am Ostersamstag mit Papa losgezogen und haben im nah gelegenem Wald nach Moos gesucht. Das hat nie lange gedauert. Mein Bruder und ich waren immer darauf bedacht, möglichst viel Moos einzupacken, damit das Nest auch ja groß genug wurde. Je größer das Nest, desto größer die Süßigkeitenausbeute, war unsere logische Schlussfolgerung. Mit dem Moos im Gepäck ging es dann zurück in den heimischen Garten. Dort hat Papa uns dann immer eine Stelle im Rasen ausgehoben, damit eine Vertiefung entsteht. Diese wurde dann mit dem gesammelten Moos ausgelegt und schon war unser Nest fertig. Am besten war es, wenn wir die Nester von dem Küchenfenster aus sehen konnten. Dann konnte man das Nest immer im Auge behalten.

Am Ostermorgen war es immer schön, rauszuschauen und die gefüllten Nester zu sehen. Ich glaube, unsere Art Osternester zu bauen, war sehr ungewöhnlich. Nicht viele Leute machen sich für Ostern gern den Rasen „kaputt“. Aber Papa hat den Rasen nach Ostern immer wieder fachmännisch geflickt. Ich wurde neugierig und habe mal einige Freunde dazu befragt. Viele haben etwas als Untergrund benutzt, wie z. B. einen Blumentopfuntersetzer oder ein selbst zusammengebundenes Nest aus Ästen. Das ist sehr praktisch, denn dann kann das Osternest mit ins Haus genommen werden. Vor allem bei verregneten Osterfesten ist das wirklich von Vorteil. Eine Freundin von mir hat sich immer mit Backsteinen ein riesiges Nest gebaut. Das war nun wirklich massiv genug, um viele Süßigkeiten in Obhut zu nehmen. Bei anderen habe ich aber auch schon welche aus Heu gesehen oder klassische Körbe, die mit Ostergras ausgelegt wurden. Bei all den Bauten ist wahrscheinlich ein Osternest aus Pappe zu basteln die gängigste Art.

Doch egal wie das Osternest gestaltet wird, bei allen geht es darum, Zeit mit seiner Familie zu verbringen und kleine Traditionen weiterzugeben. Denn das ist es, was das Osterfest noch schöner macht.

Eure Lisa

Schlagworte: Ostern, Selbstgemacht, Kindheitserinnerungen
Kategorien: Kindheitserinnerungen