Ein paar Geschichten rund um den Maikäfer

16.05.2016 09:31

Selbstgebastelter Maikäfer an Staketenzaun

Die Zeit der Maikäfer ist gekommen. Ab Anfang Mai breiten sie jedes Jahr ihre Flügel aus. Dennoch geraten sie immer mehr in Vergessenheit. Kinder wissen nur noch bedingt, wie Maikäfer aussehen und sie zu finden wird immer schwieriger. Nur noch zu Ostern kennt man die Maikäfer – in Schokoladenform.

Meine Oma ist mit mir im Mai immer auf die Suche gegangen. Das war gar nicht so einfach. Mir selbst ist es leider auch nie gelungen einen Maikäfer zu entdecken. Das hat sich bis heute nicht geändert. Wenn ich Bilder im Internet sehe, beeindruckt mich die Größe ziemlich. Die Käfer werden 2 - 3 cm lang und sind sehr unscheinbar in ihrem braunen Panzer. Wenn man auf dem Land wohnt, ist es eher ungewöhnlich noch nie einen Maikäfer gesehen zu haben. Freunde von mir haben schon allerhand erlebt:

„Beim Maibaumsetzen muss man echt aufpassen. Die Käfer fliegen immer ins Licht und schwirren dann um einen herum. Wenn die Käfer sich ausruhen wollen, kann es schon mal sein, dass sie sich in den Haaren verfangen. Und die dort raus zu bekommen, ist echt tückisch: Mit den blattförmigen Lamellen auf den Gliedern verhaken sich die Käfer sehr leicht im Haar. Das hat bei uns schon für den einen oder anderen Aufschrei und anschließende Lacher gesorgt.“, erzählt Antje.

„Bei uns sitzt immer ein riesen großer Schwarm von Maikäfern in der Eiche vor unserem Haus“, berichtet Diana. „Das sind so viele, man kann sie nachts schmatzen hören! Kein Witz! Das ist echt der Wahnsinn. Und dann steht man am nächsten Morgen auf und der Baum ist fast ganz kahl gefressen. Zum Glück erholt sich die Eiche schnell und es treiben bald neue Blätter aus. Es ist ja noch früh im Jahr.“

„Ich habe früher auch Maikäfer gesucht – und auch gefunden. Als ich noch kleiner war, kamen mir die Käfer noch größer vor als jetzt. Mittlerweile finden wir sogar Maikäfer im Winter. Ich weiß nicht warum, aber immer öfter sitzen Maikäfer bei uns in der Terrassentür. Durch Kratzen machen sie sich bemerkbar und wir lassen sie dann raus. Ich denke die Wärme vom Haus gaukelt den Käfern vor, dass es schon warm genug ist, um in die große weite Welt zu gehen. Anders kann ich mir das nicht erklären.“, erzählt Mareike. Sie ist jedes Jahr wieder überrascht.

Das sind nicht unbedingt die Erfahrungen mit Maikäfern, die ich erwartet hatte, aber dennoch sind alle von ihnen einzigartig. Und heute habe ich auch meine erste eigene Erfahrung mit Maikäfern gemacht: Ich habe einen gebastelt. Auch nicht schlecht, oder?

Lisa

Schlagworte: Maikäfer, Eiche, Maibaumsetzen, Erinnerungen, Geschichten
Kategorien: Kindheitserinnerungen