Brombeeren ernten mit Oma

04.08.2016 08:00

Brombeeren ernten, Brombeeren im Eimer, ländlich

So langsam geht die Erntezeit los. Von Juli bis September können die kleinen, wilden Brombeeren geerntet werden. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen in der Kindheit. Es war eine sehr stachelige Angelegenheit, denn die wild gewachsenen Büsche an den Weiderändern waren übersäht mit kleinen, spitzen Dornen. Das hat mich allerdings nicht davon abgehalten, fast ganz in die Büsche rein zu klettern, um an die schmackhaften Beeren zu kommen. Mein Ehrgeiz wurde eher noch angeheizt durch die Unerreichbarkeit einiger Beeren.

Meine Oma ist damals mit mir und meinem Bruder viele Weiden abgefahren. Ab auf’s Rad und los! Einen ganzen Tag haben wir damit zugebracht, so viele Beeren wie möglich zu ernten. Ich weiß noch, dass mein Bruder und ich, immer, wenn wir an eine Weide kamen, an der es keine Beeren mehr an den Sträuchern gab oder sogar manche Sträucher ganz und gar fehlten, enttäuscht waren. Irgendwie süß, denn eine Weide weiter war dann umso mehr zu holen. Wir waren ein wirklich gutes Team. Oma, die deutlich größer war, hat die Beeren oben am Strauch abgepflückt und mein Bruder und ich die im unteren Bereich. So wurden, trotz unserer zahlreichen Naschaktionen, viele Körbe und Eimer gefüllt und der Rücktransport wurde das ein oder andere Mal zum Balanceakt. Gott sei Dank hat Oma immer die größten Eimer und Körbe transportiert. Sie wusste wahrscheinlich, dass wir sonst die ganzen Beeren von der Straße hätten aufsammeln müssen, weil wir uns wahrscheinlich auf die Nase gelegt hätten.

Sobald wir Zuhause angekommen waren, ging es ans Beeren Sortieren und Waschen. Mit leicht verkratzten Armen wurden die Beeren von einem Eimer in den anderen sortiert und Wasser aus dem Brunnen geholt. Meine Oma war sehr darauf bedacht, nicht zu viel Leitungswasser zu gebrauchen, denn das aus dem Brunnen war schließlich genauso gut.  Für mich gehörte es auch dazu, das Wasser für unsere Wasserpistolen aus dem Brunnen zu holen. Die Regentonne musste auch oft dafür herhalten.

Unser Ziel war es jede Menge Marmelade zu kochen. Wie genau meine Oma das gemacht hat, weiß ich leider nicht mehr. Mein Bruder und ich haben allerdings immer mit einem Stuhl am Herd gestanden und aufgepasst, was Oma da so treibt. Mit dem größten Topf im Haus wurden die Beeren zerkocht und weiterverarbeitet. Naschen war natürlich erlaubt. Ich mochte die warmen, matschigen Beeren. Am liebsten natürlich, wenn schon Zucker im Topf war, denn Brombeeren können ganz schön sauer sein. Noch während Oma die Beeren gekocht hat, haben wir Kleinen die Gläser aus dem Keller geholt und auf den Küchentisch gestellt. Oma hat sie dann immer heiß ausgewaschen und dann ging es an’s Befüllen der Gläser. Sobald wir schreiben konnten haben wir für die Beschriftung der Gläser gesorgt. Dabei haben wir immer die Frucht und das Jahr aufgeschrieben. Viele unserer Marmeladengläser wurden verschenkt und in der Familie verteilt. Alle haben sich gefreut, denn Brombeermarmelade war etwas besonderes.

Auch heute noch ist Brombeermarmelade meine Liebste unter allen. Leider habe ich es bis jetzt noch nicht geschafft loszugehen und die kleinen, schwarzen Beeren zu pflücken, um wieder selbst etwas einzukochen. Aber die Erntezeit ist ja gerade erst angefangen, also ein Punkt mehr auf meiner To-Do-Liste für dieses Jahr. :)

Für Brombeer-Marmelade-Tipps bin ich immer zu haben. Schreibt mir gerne auf Facebook. :) Lisa

Schlagworte: Erntezeit, Kindheitserinnerungen, Marmelade, Naschen vom Strauch
Kategorien: Kindheitserinnerungen, Ernte